|  |   Armin's Email: 19. Spieltag So, es hat zwar etwas länger gedauert, doch endlich konnte der 1. 
        Sieg in einem Pflichtspiel im Jahr 2005 eingefahren werden. Auf sehr engem 
        und schwer zu bespielenden Terrain war von der 1. Minute an richtig Feuer 
        im Spiel. Die Drahtumzäunung und das ganze Drum und Dran erinnerte 
        mich irgendwie an einen streng bewachten Bolzplatz, auf dem Gescheiterte 
        im sportlichen Spiel wieder auf die Eingliederung in die Gesellschaft 
        vorbereitet werden sollen. O du schönes Naturstadion !Panne schenkte erstmalig der gleichen Aufstellung vom Vorspieltag sein 
        Vertrauen. Und dies trotz verlorenen Spiels. Wo hat er sich nur diese 
        Strategie weggeholt ? Gleich wurde richtig Gas gegeben und bis zu unserer 
        Führung dauerte es mal gerade 3 Minuten. Ein schöner Steilpass 
        über die rechte Seite auf Gazza, der den Ball kurz vor der Grundlinie 
        erreichte und dem mitlaufenden Patrick auflegte. Volleyannahme und die 
        Kugel lag im Netz. Unser weiterhin druckvolles Spiel ließ Gedanken 
        an das Hinspiel aufkommen, dass wir ja auch schon deutlich zur Pause entschieden 
        hatten. Leider brachten die zahlreichen Chancen keinen weiteren Treffer. 
        Bei den sporadischen Angriffen unseres Gegners waren wir dann doch mehr 
        als einmal ganz schön am Wackeln. Besonders Stefan hatte seine liebe 
        Mühe mit seinem kleinen quirligen Gegenspieler. Dieser war es auch, 
        der aus einer völlig harmlosen Situation nach 20 Minuten den Ausgleich 
        erzielte.
 Ein langer Ball bewegte sich auf unser Tor zu. Ohne Behinderung hätte 
        der Ball aus der Gefahrenzone geköpft werden können, doch Stefan 
        und Carsten ließen den Ball passieren und der Stürmer bedankte 
        sich. Statt 2:0 oder 3:0 in Führung zu liegen, befanden wir uns wieder 
        am Anfang und der Gegner wurde zusehends mutiger und wir verloren ein 
        bißchen unsere Linie. Kopfball Aal an den Pfosten - nochmal Kopfball 
        von Gazza Richtung Dreieck - Ganztat vom Keeper - Patrick frei durch und 
        drüber. Bemerkenswert auch, dass man es diesmal auch mal mit Distanzschüssen 
        versuchte. Es half alles nichts, wir mußten uns bei Halbzeit mit 
        dem 1:1 begnügen. Panne stellte um, brachte für Stefan Yusuf 
        hinter den Spitzen agierend und zog Dominik auf den Manndeckerposten zurück.
 Das Spiel verflachte ein wenig und Kampf und Einsatz rückten in den 
        Mittelpunkt. Die Spannung blieb dennoch bis zum Schluß erhalten, 
        da aufgrund des kurzen Platzes jeder Abschlag gleich Gefahr vor dem anderen 
        Tor brachte. Nach einer Viertelstunde dann die Situation im ganzen Spiel. 
        Björn legte einen Freistoß flach vor das Tor und der entgegenlaufene 
        Gazza drückte den Ball ins kurze Eck über die Linie. Da gab 
        es für den Schützen kein Halten mehr und er blies zum Triumpfzug. 
        Plötzlich hielt dieser aber jäh inne und umfasste mit schmerzverzerrtem 
        Gesicht seinen Oberschenkel. " Mein Muskel hat zugemacht " bölkte 
        er über den lichtüberfluteten Bolzplatz. " Muskel zugemacht 
        ? Was ist das denn ? " dachte ich. Man kann eine Tür zumachen 
        oder den Mund und was weiß ich nicht noch alles, aber einen Muskel 
        ? Ich habe über 30 Jahre Fußball gespielt und das immer mit 
        offenen Muskeln - wenn es denn soetwas gibt. Wie dem auch sei, ich war 
        völlig überfordert. Bei all dem Elend hatte ich noch Probleme 
        mit meinen Kühlkissen. Die eigneten sich an diesem Abend besser zum 
        Eierwärmen als zum Öffnen eines Muskels. Sorry, hatte bei all 
        dem Alltags- Arbeitsstress vergessen, die Dinger in die Truhe zu legen. 
        Wir hatten aber Glück im Unglück, zufällig war eine Krankenschwester 
        im Stadion, die sich sofort des verletzten Gazzas annahm. Die beiden harmonierten 
        sofort und schienen sich zu mögen.
 Dank nochmal, Schwester Stefanie !
 Wer weiß, vielleicht wird Gazza sich eines Tages unheimlich gern 
        - trotz der Schmerzen - an diesen Spieltag erinnern. Ich bekam so ganz 
        nebenbei noch ein paar Infos über Unter- u. Obertapen u.s.w. Gazza 
        wurde fachfraulich verarztet und schon nach Spielende hatte ich die leise 
        Vermutung, dass es Sonntag bei Canlar vielleicht schon wieder gehen könnte. 
        Natürlich nicht. Gute Besserung Gazza !!
 Bei all der Hektik habe ich von den folgenden 20 Minuten gar nichts mitgekriegt. 
        Erst in der Schlußphase konnte ich mich wieder dem Spiel widmen. 
        Uerentrup warf jetzt alles nach vorne und drängte auf den Ausgleich. 
        Wiederholt hatten wir das Glück auf unserer Seite, als Bälle 
        knapp am Kasten vorbeistrichen. Wir droschen nur noch die Bälle hinten 
        raus und sahen uns gleich wieder neuen Angriffen gegenüber. Nach 
        wenig erfolgreichen Spielen in den Vorwochen aus meiner Sicht durchaus 
        verständlich. Es ist oft immer sehr einfach gesagt, in solchen Phasen 
        kontrolliert hinten raus zu spielen und den tödlichen Konter zu setzen. 
        Auf so einem kleinen engen Platz gegen einen robusten Gegner eben nicht 
        immer ganz einfach. Egal, wir überstanden schadlos auch die letzten 
        Minuten und hatten drei Punkte im Sack.Jetzt fahren wir ganz locker zu Canlar und holen vielleicht - vorausgesetzt 
        die Muskel machen alle mit - ein achtbares Ergebnis.
 Euer Armin Aufstellung: Vroldajk, Wemhöner, Renner ab 45. Harputluoglu, Köster, 
        Moch, Schmoranz, Stiller, Renner, Warmons, Wagemann ab 60. Schneider,Blank ab 78. Dirksn.
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