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16. Spieltag
Meine Güte, was waren das für ernüchternde 96 Spielminuten gegen das Kellerkind aus Qesterweg. Um es vorwegzunehmen, Oesterweg spielte wie erwartet schwach, aber wir unerwartet auch. Dabei hatten wir dem Papier nach eine wirklich schlagkräftige Truppe auf dem Eis.
Die ersten 10 Minuten ergaben gleich 4 ganz dicke Dinger für uns, doch unsere 2. Spitze Gazza hatte einen rabenschwarzen Tag just an seinem 40-igsten Geburtstag erwischt und vergab zumindest 2 mal ganz kläglich. Gerade in der Anfangsphase hätten unserem Spiel ein oder zwei Treffer gut getan, um so die sehr couragiert zu Werke gehenden Gäste zu einer offeneren Spielweise zu zwingen. So aber bauten wir den Gegner nur auf und unser Spiel wurde zusehends einfallsloser, wenn auch weiterhin feldüberlegen geführt. Immer wieder liefen wir uns fest, waren bei den wenigen hohen Bällen in den Strafraum meistens nur zweiter Sieger und versuchten es kaum einmal mit Distanzschüssen.
Es kam dann, wie ein solches Spiel oft läuft. Zwei erste gute Möglichkeiten gingen noch am Kasten von Jakov vorbei, die dritte nach einem Freistoß führte dann noch vor der Pause zum Rückstand. Aus spitzem Winkel schob ein am schnellsten reagierender Oesterweger den Ball an Jakov vorbei ins Tor. Leblos wie das Spiel war auch die Atmosphäre während der Halbzeitpause. Die Akteure schienen sich ob ihrer traurigen Vorstellung zu schämen. Mit Dirksn und Carsten Köster für Gazza und Nizu brachte Panne zwei frische Kräfte und hoffte auf eine bessere zweite Hälfte.
Es sollte zunächst aber nur bei der Hoffnung bleiben. Zum wenig zwingenden Spiel nach vorne, gesellten sich jetzt noch haarsträubende Fehler im hinteren Bereich. Die pfeilschnellen Spitzen von Oesterweg ( nicht einer von denen läuft die 100 Meter unter 30 Sekunden !!) profitierten immer wieder von ungeschickten Stellungsfehlern ihrer Gegenspieler. Dem 0:2 ging womöglich eine Abseitsstellung voraus, doch nachdem der davon eilende Spieler dreimal wieder eingeholt worden war, konnte dieser trotzdem ins kurze Eck trocken einlochen. Auch das 0:3 wieder über unsere linke Seite zeigte mir, wozu ein dicker Arsch alles gut sein kann. Der über die Seite kommende Spieler verschaffte sich so den entscheidenen Vorteil, passte im Raum zur anderen Seite rüber, wo mutterseelenallein sein Kollege den Ball ins Netz dreschen konnte.
"Das war's dann", war ich mir sicher und plante schon die Route für meinen noch vor mir liegenden Spaziergang mit meinem Hund. 15 Minuten waren noch zu spielen, als endlich mal eine flache scharfe Hereingabe von Björn am langen Pfosten von Dirksn erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Keine 6 Minuten später konnte Yusuf aus halblinker Postion eine weitere Möglichkeit hoch ins linke Eck zum Anschlußtreffer nutzen. Auf der anderen Seite war der Gegner nicht in der Lage, den Sack endgültig zuzumachen. Völlig blank Mitte Tor wurde vorbeigezimmert oder Jakov vereitelte grandios. So gelang kurz vor Ende der regulären Spielzeit nochmal Dirksn das Unentschieden zum 3:3 Endstand, als er einen Ball von der rechten Seite kommend über die Linie stocherte.
Die fünfminütige Nachspielzeit hätte uns sogar fast noch den Siegtreffer gebracht. Nur verdient hätten wir den an diesem Tag wirklich nicht. Trotz dieser grandiosen Aufholjagd, hielt sich der Jubel sehr in Grenzen. Zu tief saß der Stachel der Enttäuschung über mehr als 3/4 der Spielzeit. Im Kopf hatten wir doch alle einen Rückrundenauftakt wie bei Serienstart gegen Uerentrup. Hierfür hatten wir allerdings zuviele Ausfälle. Wenn sich einer als Gewinner dieser Partie fühlen durfte, dann war es Dirksn, aber auch der griente nur äußerst gequält.
Armin
Aufstellung: Vroljak, Leitner ab 45. Köster, Moch, Schmoranz, Wemhöner, Stiller ab 76. Plaasch, Schlüter, Harputluglu, Kosmann, Blank, Wagemann ab 45. Dirksn.
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