Armin's Email:

10. Spieltag

Und weiter geht's Richtung Tabellenkeller. Wenn mir vor sechs Wochen jemand unsere jetzige Situation vorhergesagt hätte, ich hätte ihn für verrückt erklärt. Nie und nimmer hätte ich eine solche Entwicklung für möglich gehalten. 6 Spiele auf der Reihe verloren, und ein Ende dieser Negativserie ist weit und breit nicht zu sehen. Wenn Palmo mich wieder zu den sonntäglichen Eindrücken befragen sollte, so kann ich ihm nur wünschen, daß sich keiner aus seinem Kader verletzt. Alles immer nur - wie auch in Amshausen - mit der mangelhaften Chancenauswertung zu begründen, ist zwar nicht unbegründet, dennoch sollten sich mal einige hinterfragen, ob sie derzeit hinsichtlich Einstellung und Disziplin neben und auf dem Platz wirklich alles geben. Natürlich könnte ich auch Roß und Reiter nennen, ich will es aber nicht. Brauche eh jetzt schon ohne diesen zusätzlichen Personalstress ein paar Tage, um mich von so einem Sonntag zu erholen. Es ist ziemlich einfach, da hin zu kommen, wo wir jetzt sind, aber unheimlich schwer, da wieder hin zu kommen, wo wir mal waren. Vor allen Dingen deshalb, weil jeder die Schuld für die Misere nicht bei sich, sondern immer bei den anderen sieht.

Auf einem hervorragenden Geläuf gingen die Gastgeber von Beginn an rustikal zur Sache. Schon nach 3 Minuten humpelte Blanki nach einem Tritt in den Knöchel zum Spielfeldrand und Yusuf trug nach einer überharten Attacke eine Platzwunde davon. Den körperlich dominierenden Amshausenern hatten wir in den ersten zwanzig Minuten wenig entgegen zu setzen und die Führung schien nur eine Frage der Zeit. Mit großem Einsatz warfen wir uns immer wieder dazwischen, schlugen die Bälle hinten raus und überstanden letztendlich diese Drangperiode schadlos. Auf der anderen Seite hatten wir unsere 1. Möglichkeit nach Rechtsflanke durch Björn per Kopf. Wir gestalteten das Spiel jetzt wesentlich offener und kamen unserseits zu weiteren Großchancen, die einfach die Führung bringen mußten. Erst wird Yusuf von Przmek von der Grundlinie mit einem Rückpaß am Torraum freigespielt und dieser schließt kläglich ab. Dann setzt sich Yusuf wieder mal links durch, geht in den Strafraum und verzieht. Tim gelingt es nicht - Mitte Tor stehend - den Ball ins verlassene Tor zu schieben. Przmek trifft den flach von außen in den Raum gespielten Ball nicht richtig. Die Führung wollte einfach nicht gelingen. Dabei war die Deckung der Heimmannschaft so löchrig und im Tor stand mit Maik Tischler sogar ein gelernter Feldspieler, den wir aber nie ernsthaft prüften. Es kam wie es kommen mußte. In unserer besten Spielphase schlug der Gegner einen langen Ball in unseren Strafraum, wo der Neuner sich gegen D.Weitz behauptete und den Ball aus der Drehung aus 10 Metern flach einschoß. Statt aufgrund der klareren Möglichkeiten mit einer Führung die Seiten zu wechseln, lagen wir wieder mal hinten.

Im 2. Abschnitt entblößten wir dann die Deckung - ob so abgesprochen oder nicht - und verlagerten das Geschehen zwar optisch mehr und mehr in des Gegners Hälfte, doch durch eine Vielzahl von Fehlpässen, total falschen Zuspielen oder mißglückten Flanken liefen wir mehr in Konter als das wir uns selbst gefährlich vors Tor brachten. Peter u. D.Wemhöner als die einzig defensivtreuen Akteure bügelten aus was auszubügeln war, waren aber machtlos, als abermals der Neuner eine Rechtsflanke Mitte der 2. Halbzeit zentral direkt ins Dreieck hämmerte. Irgendwie war zu spüren, daß auch dieses Spiel nicht den gewünschten Ausgang nahm. Mit seinem dritten Tor zehn Minuten später räumte der Goalgetter dann wirklich die letzten Zweifel beiseite. Trotzdem hatten wir in der Schlußphase durch den eingewechselten Dirksen u. Yusuf noch zwei Riesendinger. Aber es passte so irgendwie ins Gesamtbild, daß nicht einmal der Ehrentreffer gelingen sollte.

Und jetzt das Kellerderby gegen Heepen. Wenn ich an deren Trainer denke, dann bin ich mir sicher, was uns da erwartet. Wenn ich an uns denke, bin ich mir nicht mehr so sicher. Aber bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt, ich hoffe nicht, daß wir auch diese noch vor Weihnachten zu Grabe tragen müssen.

Aufstellung:
Sonna, Weitz, Wehmhöner, Nizu (ab 80. Stöck), Schmoranz, Kosmann (ab 72. Zechmeister), Abraham, Schlüter, Blank (ab 80. Brinkmann), Pannhorst, Harputluoglu.
Nicht eingesetzt: Plaasch, Köster

A.G.

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