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3. Spieltag
So, nun ist aus dem führenden Quartett ein alleiniger verlustpunktfreier Tabellenführer geworden. Wer hätte das gedacht.
Alle Anderen ließen Federn, nur TuS II. konnte nach nicht gerade berauschendem Spiel die volle Punktzahl einstreichen.
Da ich diesem Spieltag recht optimistisch entgegen sah, entschloß ich mich am Samstag ganz spontan, etwas für den Magen nach dem Spiel zu besorgen. Mal so ganz aus der Reihe. Es kommen schließlich auch wieder mal weniger erfolgreiche Spieltage und dann ist trockener Platenkuchen angesagt. Wie immer entlud ich am Sonntag meinen Materialwagen vor den Kabinen. Zuletzt deponierte ich die Fressalien in der Heimküche. Dort empfing mich Rosi mit den Worten: " Ist das abgesprochen ? Wir haben schließlich auch diverse Sachen für den normalen Heimverkauf besorgt u. bleiben womöglich darauf sitzen. " Da war es wieder, das unangenehme Kribbeln in der Magengegend. Man will nur das Beste u. schon wieder alles falsch gemacht. Meine Blicke wanderten zum Mülleimer in der Ecke. Kurz überlegte ich, Frikadellen und Kartoffelsalat samt den Brötchen da hinein zu feuern. Das bring ich fertig, ich ließ es aber. Später sollte sich heraus stellen, daß ihre Sorgen vollkommen unbegründet waren. Dank des guten Besuches konnte alles an den Mann gebracht werden und der Frieden, den ich so über alles liebe, war wieder hergestellt.
Ich setzte mich auf die Bank neben unserem Keeper, der o Wunder schon vor mir auf der Platzanlage war. Wir unterhielten uns über Belangloses. Da erspähten wir den Langen den Berg hinunter schlendern. " Ist der auch wieder im Kader ? Ja , der hat ne Tasche dabei ", gab Marc sich gleich selbst die Antwort. " Ich glaube, der will nur laufen " brummelte ich in meinen Bart. Wir schauten uns vielsagend an, grinsten und hatten - ohne ein weiteres Wort zu sagen - den gleichen Gedanken. Schnell schlangen wir unsere Bananen hinunter und warfen die Schalen in den erwarteten Laufweg des Langen. Seine Schrittlänge machte unser Vorhaben aber zunichte, und er erreichte blesurenfrei die Kabinen.
Panne behielt somit seinen 15 - er Kader. Für den fehlenden D.S. spielte Yusuf, der diesmal ohne besondere Vorkommnisse zum allerersten Mal pünktlich erschienen war, auf der linken Seite. Dennis Weitz aus dem Kader der Ersten ersetzte Robert auf der Manndeckerposition. Der Letztgenannte saß aber nicht lange auf der Bank u. kam für den verletzungsbedingt ausgeschiedenen Nizu schon nach kurzer Spielzeit. Von hier aus natürlich "Gute Besserung". Hoffe nicht, daß neben dem dicken Knöchel noch Erfrierungen aufgrund zu langen Kühlens hinzugekommen sind.
Der starke Gegenwind war Gift für uns. Hinzu kam ein lauffreudiger u. motivierter Gegner. Nur selten kamen wir durch und so blieben Chancen recht rar. Wie aus heiterem Himmel dann der Führungstreffer durch einen Sonntagsschuß aus 20 Metern durch Tim Schlüter. Er machte wieder einmal in seiner typischen Art das, wo keiner mit rechnet. Statt nach außen zu spielen, trat er Mitte Tor auf den Ball, schaute auf seinen linken Fuß und schlenzte mit diesem durch Freund und Feind die Kugel mit ein wenig Windunterstützung genau in den Knick. Am zerfahrenen Spiel änderte sich aber nichts. Kurz nach Wiederanpfiff nach einer Ecke durch Tim konnte Yusuf am langen Pfosten per Kopf auf 2 : 0 erhöhen. Das mußte doch nun wohl für etwas mehr Ruhe im Spielaufbau führen. Denkste, Hillegossen zeigte Moral und blies unter Mithilfe ihrer Defensive zum Angriff. Wir liefen mehr hinter denen her als umgekehrt. Ein Ball nach dem anderen senkte sich in unseren Strafraum. So war der Anschlußtreffer Mitte der 2. Halbzeit aus einem Gewühl heraus auch vollkommen verdient. Mit Carsten Köster und dem Langen, der gar nicht vorgesehen war, kamen zwei Frische für die platten Tim Schlüter u. Basti Begemann und beteiligten sich an der Abwehrschlacht. Leidtragender war Dirksn, der auch gleich nach dem Spiel abhaute. Einer der zumeist kläglichen Konter wurde dann doch zehn Minuten vor Ende von Blanki zum vorentscheidenen 3 : 1 abgeschlossen. Hieran konnte auch GELB/ROT für Yusuf durch die nicht gerade überzeugende Unparteiische nichts mehr ändern. Der Einsatz stimmte, spielerisch lag aber an diesem Nachmittag einiges im Argen.
Die Stimmung nach dem Spiel war wenig euphorisch, aber auch solche Tage gibt es. Oder sollten wir uns schon ans Gewinnen gewöhnt haben ?
Eine Sache liegt mir noch auf dem Herzen. Das wichtigste ist und bleibt der Spaßfaktor. Diesen setze ich noch vor den sportlichen
Erfolg. Bei dem großen Kader ist es für Panne gewiß nicht leicht, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen. Jeden kann es
mal treffen. Manchmal regeln sich die Dinge von allein, manchmal aber auch nicht, und manchmal muß man auch etwas machen,
was gar nicht so vorgesehen war. Siehe Sonntag, als der Lange für den geplanten Dirksn reinkam und seine vom lieben Gott
verliehene Körpergröße als die geeignete Waffe erschien, um hinten auch mal einen Luftkampf zu gewinnen.
So, und nun laßt uns gemeinsam nach Oesterweg fahren und SPAß haben und vielleicht auch wieder erfolgreich spielen.
Euer Armin